Der E5 startet direkt vor Nadines Haustür in Obersdorf und logistisch gesehen war es einfach die beste Lösung. Und hey: wer kann schon direkt von zu Hause aus eine Alpenüberquerung starten.
Auf der Tour trugen beide den RUSH.
So führte sie die erste Etappe, ganz klassisch von Obersdorf über die Kemptner Hütte und das Mädelejoch nach Holzgau. Also quasi, entgegen der Ursprungsidee, voll auf dem E5. Aber das wird sich ändern. Längere, aber notwendige Strecken, in den Tälern legten sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Sie fuhren mit dem Bus von Holzgau nach Kaisers und bezogen in der Edelweiß-Hütte ihr erstes Nachtlager.
Die erste Etappe des zweiten Tags, da hatten Sie das einzige mal zwei Etappen, führte sie von Kaisers durch das wunderschöne Almjurtal hoch zur Leutkirchner Hütte und dann weiter nach St. Anton. In St. Anton nahmen sie abermals den Bus und fuhren bis zu Endstation im Rosana-Tal, von wo aus sie die zweite, deutlich leichtere Etappe starteten: zum Tagesziel, der Konstanzer Hütte.
Man merkte allmählich, wie sich die Landschaft verändert und – zumindest gefühlt – rauer wurde. Sie waren schon neugierig. Die Tourenplanung führte sie von der Konstanzer Hütte durch das Fasultal über das Schafbichljoch zur Friedrichshafener Hütte.
Tag 4 war erreicht – Sie stiegen zuerst von der Friedrichshafener Hütte hinab nach Ischgl im Paznauntal und dann durch das Lareintal und das Fimbatal zur Heidelberger Hütte.
In traumhafter Lanschafft wanderten sie fast völlig allein. Lediglich zwei Gruppen mit insgesamt fünf Wanderern kamen ihnen auf der gesamten Etappe entgegen. Kurz vor der Heidelberger Hütte, nach einem kurzen Fotostop, empfand Christian das sich ein ziemlich stechender Schmerz in seinem Knie bemerkbar machte und er kurzzeitig richtig Angst hatte, die Tour an der Heidelberger Hütte beenden zu müssen. Kurzzeitig.
Am fünften Tag waren die Knieschmerzen weg, was ihn ziemlich freute. Der Plan war es, von der Heidelberger Hütte über das Kronenjoch, evtl. mit einem kurzen Abstecher auf die Breite Krone (3.079m) nach Ardez zu wandern. Den Abstecher auf den 3.000er ließen sie dann aber sein, weil sein Knie bergauf zwar super funktionierte, bergab aber eher so mittel. In Ardez angekommen fuhren sie mit dem Zug nach Scoul, um das erste Mal während der Tour in einer Pension im Tal zu übernachten.
Dann brach auch schon der letzte Tag an. Sie fuhren von Scoul mit dem Bus nach S-charl und starteten von dort die letzte Etappe. Durch das Sesvennatal über den Fuorcla Sesvenna von der Schweiz nach Italien an der Sesvenna Hütte vorbei nach Schlinig. Hier endete ihre letzte Wanderung. Mit dem Bus fuhren sie von Schlining hinab nach Mals ins Tal, wo sie den Tag mit ordentlich Pizza und vielleicht auch etwas Eis gemütlich ausklingen ließen.
Tags drauf nahmen sie den Shuttlebus zurück nach Oberstorf und erinnern sich gerne an das gemeinsame Projekt.
Text & Fotos: Christian Seitz
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