Etappe 1
Wir fuhren bei Zeiten mit dem Zug ins südtiroler Cles und wollten von dort weiter mit dem Bus an den Lago di Tovel, wo wir für die erste Nacht eine Unterkunft gebucht hatten. Mit meinem christianlichen Optimismus habe ich die Planungen im Vorfeld auch nicht weiter konkretisiert – mit dem Bus, und falls keiner fährt halt mit dem Taxi, so soll da ein Problem sein? Um's abzukürzen: wir haben die erste Nacht nicht am Lago di Tovel geschlafen und starten tags drauf, ziemlich gemütlich – in Abhängigkeit vom Busfahrplan – ziemlich gemütlich, irgendwann so gegen 11 Uhr, unsere Tour. Dann aber gigantisch.Am Lago di Tovel stiegen wir aus dem Bus starteten auf einem breiten Wanderweg durch das Val delle Glare gemütlich aber stetig bergauf, bis ein kleines Bächlein (Torrente Santa Maria Flavona) den Weg kreuzte und wir kurz drauf rechts auf einen kleinen Pfad einbogen und der eigentliche Aufstieg begann.
Je höher wir dabei kamen, desto genialer wurden – zumindest in meinen Augen – die Ausblicke. Dabei war es ganz egal in welche Richtung man blickte. Ob zurück auf den Lago, nach links auf die Gipfel der Brenta Gebirgsgruppe oder einfach nur nach vorne.
In beeindruckender Kulisse genossen wir den Weg Richtung Passo del Grosté – streiften kurz drauf das Rifugio Stoppani im Skigebiet Madonna di Campiglio und freuten uns dann auch langsam, unsere Unterkunft zu erreichen, was auch nicht mehr so lange auf sich warten lies.
Etappe 2
Unser Weg führte uns am zweiten Tag durch, ich würde sagen, noch interessantere Landschaften, vorbei ein zwei Hütten, einen spannenden Anstieg hoch zur Bocca di Brenta, durch einen imposanten Talkessel, die Pozza Tramontana, durch eine Nebelwand, bis wir schlussendlich und schneller als erwartet die Hütte und unser Ziel für den Tag erreicht hatten.
Etappe 3
Nach dem Frühstück, heute ganz gemütlich starteten wir in den Tag. Es stand eigentlich nur noch der Abstieg durch das Val d'Ambiéz an. Eigentlich.Bei Sonnenschein, angenehmen Temperaturen und auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, atemberaubender Kulisse machten wir uns auf den Weg und genossen jeden Schritt.
Bis der Weg dann irgendwann doch ein bisschen noch mal ein bisschen ausgesetzter wurde und sogar noch mal ein Warnschild mit alpinen Gefahren folgte. Aber alles halb so wild – der Weg war den markanten Stellen mit einem augenscheinlich neuem Stahlseil versichert. Allerdings verlief der Pfad über Wiesen, und die Wiesen nass und sau steil und das find ich immer eher so mittel, aber auch kein großes Problem. Nach kurzer Zeit erreichten wir einen Bergsattel (Forcella Bregain) und von da an ging es nur noch abwärts, bis wir unsere Unterkunft erreichten.
Tags drauf fuhren wir mit den Öffentlichen wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt, was diesmal deutlich besser funktioniert hat als am ersten Tag.
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Autor & Bilder: Christian Seitz