Da für die kommenden Tage noch mehr Schnee in Aussicht war, entschloss ich mich weiter Richtung meines Hauptziels Bishop zu fahren. Ich folgte dem Highway 395 südlich durch verschiedenste Vegetation, vorbei an riesigen Bergseen, durch schmale Täler bis zur Kleinstadt Bishop. Als ich dort die ersten Pickups beladen mit Crashpads durch die Straßen fahren sah, wusste ich, dass ich richtig war. Von Bishop erreicht man nach 20 Minuten Fahrt auf einem holprigen Feldweg die Buttermilks. Wow! Die Szenerie ist einfach majestätisch. Die ersten Blöcke die einem ins Auge stechen sind die riesigen Graniteier Grandpa und Grandma Peabody, welche ungefähr 16m hoch sind und wahrscheinlich die bekanntesten Highballs der Welt beinhalten. Im Hintergrund ragt wie aus dem nichts der 4020m hohe Basin Mountain empor. Definitiv ein Anblick der sich aushalten lässt. Die ersten Tage verbrachte ich hauptsächlich damit Klassiker wie „Iron Man“, „Cave route“ oder „Buttermilk stem“ zu klettern und Leute kennenzulernen, mit denen ich in den kommenden Wochen schwerere und höhere Boulder probieren kann. Es macht nämlich nicht nur deutlich mehr Spaß gemeinsam zu probieren, sondern es ist dadurch, dass die meisten Blöcke hier doch etwas höher sind, definitiv von Vorteil viele Crashpads und einen Spotter zu haben.
Eines meiner Highlights war die Begehung des Highballs „Footprints“, welcher an der Rückseite des Grandpa Peabody Blocks hinaufführt. Nach 7 schweren Zügen durch den Überhang gilt es die 12 Meter lange wacklige Austiegsplatte mit ordentlich Luft unter den Sohlen zu bezwingen. Einen ruhigen Kopf zu bewahren und der Reibung der Schuhe zu vertrauen ist Pflicht, da es an diesem Punkt kein zurück mehr gibt. Definitiv ein Nervenkitzel für nicht Jedermann. Aber gerade das macht das Gefühl diese Linie auszutoppen und oben auf dem gigantischen Block zu stehen unbeschreiblich. Das größte Highlight meines Trips war jedoch der Durchstieg des Chris Sharma Klassikers „The Buttermilker“ als meine erste 8B fb.
Der Boulder startet im Sitzstart unter einer kleinen Dachkante. Die Crux besteht darin von einem Untergriff einen weiten dynamischen Zug auf einen Sloper über der Dachkante zu machen, um dann mit Hilfe eines Toehooks drei weitere kräftige Züge an schlechten Slopern zu absolvieren. Als ich den Boulder das erste Mal probierte, gelang es mir nicht einmal die Einzelzüge separat zu klettern. Umso mehr freute ich mich nach 4 Sessions projektieren und perfektionieren der Bewegungen den Boulder auszusteigen. Eine Erinnerung die ich nie vergessen werde. Das war bestimmt nicht meine letzte Reise an diesen traumhaften Ort. Bis bald Buttermilks!
Text und Bilder von Philipp Kuczora