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COLL DE NARGÓ - KLETTERN IM KATALANISCHEN JUWEL

Das war quasi der Startschuss, denn so richtig ging Ana und Alex weder der
charmante Ort Coll de Nargó, mit seinem schier unerschöpflichen Potenzial an
bestem Fels, noch das alte, unbewohnte Haus im Nirgendwo wieder aus dem Kopf.

Coll de Nargó ist ein Phänomen, denn im Vergleich zu den vielen spanischen
Weltklasse-Spots á la Siurana, Margalef oder Oliana hat man hier mit Sicherheit
seine Ruhe und das obwohl einen das vertikale Angebot beim ersten Anblick mit
offenem Mund zurück lässt. Wie eine Festung thront der große, ausladende
Felsriegel über dem Ort. Egal ob Kalk, Gneis oder Konglomerat, egal ob sonnige
Südwand oder schattige Sinterhöhle, und vor allem egal ob gemütliche Pläsierrunde
oder ambitioniertes Klettern am Limit, hier ist alles möglich! Und all das fußläufig und
mit der unschlagbaren Möglichkeit nach belieben die Sektoren zu wechseln.



Nach der morgendlichen Aufwärm-Runde in den sonnenbeschienen Weltklasse-Linien am Coll Piquer wechselt man mit zunehmendem Grillfaktor einfach auf die Nordseiten und in die sportlichen und steileren Projekte in den Sektoren Maneirons und D'Abaix. Dank der Vielseitigkeit ist Coll de Nargó nicht auf ein klassisches Wintergebiet zu reduzieren. Klettern kann man hier das ganze Jahr über und dank der umtriebigen Erschließer-Szene kommen quasi täglich neue Fünf-Sterne-Linien dazu. Patxi Usobiaga ist einer davon.

Zusammen mit seiner Frau Ingrid ist der ehemalige „Lead“ Welt- und Europameister ein wichtiger Teil der örtlichen Kletterszene. Vor ein paar Jahren haben die beiden im Herzen des Dorfes eine kleine Boulderhalle namens „The Temple“ eröffnet und da direkt Tür an Tür mit dem „La Societat“, die gemütliche Dorfkneipe liegt, ist der Ort als Szene Treffpunkt nicht mehr wegzudenken. Bei Patatas Bravas und ein paar Bier wird hier nach der Trainingssession nicht nur über komplexe Schlüsselzüge, sondern vor allem über Gott und die Welt philosophiert.



Für Coll de Nargó ist der frische Wind durch die Kletter Community eine gute Sache, sagt Ingrid. Der Ort hatte in den letzten Jahrzehnten wie viele spanische Gemeinden auf dem Land mit einem erheblichem Abwanderungsproblem und dadurch mit sozialem Ungleichgewicht zu kämpfen. Die Jugend zog es in die Städte, denn die beruflichen Perspektiven waren hier begrenzt. Da entpuppt es sich wie ein Segen, dass sich in Coll de Nargó offenbar genau zur richtigen Zeit die natürlichen Potentiale zu einem neuen, regionalen Gemeinschaftsgefühl verwandelt haben.

Mit Hinblick auf hochkarätige Klettermeter hat man im Urgell wirklich die Qual der
Wahl, zu oft wechselt das Gedankengut während der eleganten Bewegung in die
Vertikale zwischen Ungläubigkeit und reiner Faszination. Zu einzigartig und trotzdem
begeisternd verschieden sind die Felsformationen, zu besonders die Griffabfolgen
und zu eingängig die Klettermeter. Die Absicherung ist dabei stets adäquat, auch
wenn bei den älteren Routen der erste Hacken durchaus mal in heimatlich vertrauten
(Un)höhen zu finden sein kann. Es ist schwer aus dieser schier endlosen Fülle von
einzigartigen Sektoren einen Favoriten zu definieren, doch der „Paret del Grau“ und
im speziellen die dortige Linie „El corall fa mal“ haben dieses Prädikat definitiv
verdient. An großartigen Strukturen mäandert man staunend empor, bis die
knackigen Schlüsselzüge kurz vor dem Umlenker dann doch die volle Konzentration
einfordern.



Braucht es dann nach ein paar vollgepackten Klettertagen doch irgendwann mal
einen Ruhetag, so bietet die Region auch hier eine Vielzahl an Optionen. Organyà,
der Nachbarort von Coll de Nargó, dürfte vor allem den Bewunderern der Lüfte ein
Begriff sein, denn hier findet man Spaniens wohl bekanntesten Paragliding-Spot. Gut
ausgeschilderte Wege machen zudem Lust, die Umgebung wandernd zu erkunden.
Am Fuße des eindrucksvollen „Pic de Costa Cabirolera“ bietet eine entspannte
Runde hinauf zu den Almwiesen des „Prat de Cadí“ den nötigen Ausgleich und
möchte man Coll de Nargó gar nicht erst verlassen, so ist der Kayak-Verleih unten
am Stausee immer eine Option. Vor allem in den Sommermonaten gewährt das
kühle Nass einen immer gern gesehenen Ausgleich.

Auch Ana und Alex konnten dem Reiz das alte, zerfallene Steinhaus mit neuem
Leben zu füllen nicht Wiederstehen und erschufen in liebevoller Kleinarbeit und mit
einem bewundernswerten, visionären Blick die „Casa el Puí“. Das Guesthouse liegt
ein paar Kilometer oberhalb von Coll de Nargo auf einem großen Anwesen,
gesegnet mit sensationellem Blick in die Ferne und eingebettet in eine Handvoll sehr
vielseitiger Sektoren. Der markanteste von ihnen ist zweifellos die „Feixa“. Dieser
markante, schräg ansteigende Felsriegel an dem sich eine Megalinie an die Nächste
reit ist ein echtes Juwel und bietet alleine schon Potential für ein ganzes
Klettererleben. In den letzten Jahren rückte die Feixa immer mehr in den Fokus der
regionalen Erschließer und Kletterer, die Herausforderungen sind hier aber
ausschließlich in den oberen Graden zu finden.



Das Energie autarke Haus am Fuße des Berges hingegen bietet Platz für bis zu
vierzehn Personen und versteht sich als ein Ort der Gemeinschaft und des
interkulturellen Austausches. Alle Zimmer sind sehr stilvoll eingerichtet und verfügen
über private Bäder. Kulinarisch verwöhnen Ana und Alex ihre Gäste mit regionalen
und selbst produzierten Köstlichkeiten aus dem eigenen Garten und erfüllen den Ort
zusammen mit ihrer Tochter Gala mit einer mitreisenden Leichtigkeit und
Lebensfreude. Außerdem ist Alex bei Fragen zum Gebiet oder zur noch nicht
entschlüsselten Beta des aktuellen Urlaubsprojektes der richtige Ansprechpartner,
denn neben seiner Rolle als formidabler Gastgeber ist er staatlich geprüfter
Bergführer und natürlich leidenschaftlicher Kletterer. Er kennt hier buchstäblich jeden
Griff und steht bei Bedarf auch als Guide für Kletterfortbildungen, Kurse und
Führungen allzeit bereit. Auch Yoga-Retreats werden immer wieder angeboten und
lassen sich wunderbar mit den Klettermöglichkeiten verbinden.

So, genug geschwärmt, auch wenn man über diesen Ort noch ewig so weiter machen
könnte. Für einen Urlaubsaufenthalt ist in „Coll de Nargó“ definitiv genug geboten
und wer einmal da war und dem unverwechselbaren Charme von Land und Leuten
verfallen ist, der wird für Kletterausflüge in den Süden zukünftig eine neue Option
ganz weit oben auf seinem Zettel haben.



Text & Bild: Julian Bückers
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