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24 STUNDEN AM EL CAP MIT SEB BERTHE – WO LIEGT SEIN LIMIT?

DIE IDEE WAR MIT „GOLDEN GATE“ ZU BEGINNEN

Amity und ich wollten nachts starten. Maximal 12 Stunden in der Route verbringen, um dann um 14:30 Uhr oben anzukommen und ich mit Gurt & Seil die östlichen Felsvorsprünge zu El Nino hinunter sprinten kann. Wo Danford um 16 Uhr auf mich warten sollte. Genau zu der Uhrzeit, wo der der Schatten die ersten Seillängen bedeckt. Hier ist eine kurze Zusammenfassung meines längsten und größten Klettertages aller Zeiten:

Amity und ich starteten in der Nacht gegen 2:30 Uhr mit Golden Gate, mit der Strategie, so wenig wie möglich in der Sonne zu klettern.
Durch das gleichzeitige Klettern (Simultan) kamen wir ziemlich schnell bis zur Monster Qffwith-Länge voran (Freeblast in 1h & 34 min). Nach 4 Stunden & 19 Minuten erreichten wir die 15. Seillänge „Alcove“, fast eine Stunde früher als erwartet. Bis dahin lief alles reibungslos.
Seillänge 17, der „Downclimb“, die als Schlüssellänge gilt, war das erste echte Hindernis: Trotz gutem Gefühl bin ich mehrmals beim ersten, zweiten und dritten Versuch weggerutscht.  Konnte dann aber beim vierten Versuch die Schlüsselstelle recht entspannt durchklettern. Nach 7 Stunden an der Wand, kamen wir bei der zweiten 13a (7c+) Länge an. Glücklicherweise konnte ich diese ohne viel Mühe durchklettern. Beim Erreichen der „The Tower to the people“-Länge (6 Seillängen vom Top entfernt), fing ich an die Müdigkeit in meinem Körper zu spüren, vor allem meine Unterarme waren sehr gepumpt. Ich habe es aber dann doch noch geschafft die letzten schweren Längen „Golden Desert“ und „A5 traverse“ im ersten Versuch durchzusteigen. Oben angekommen war ich überaus glücklich diese Mehrseillänge in genau 11 Stunden und 7 Minuten geklettert zu haben, aber der Tag war noch nicht zu Ende… Ich habe Amity mit der ganzen Ausrüstung zurückgelassen und mich schnellstens auf den Weg über die öslichen Felsvorsprünge zu Danfrod gemacht. Während dieses ersten Teils des Tages war Amity ein unglaublicher Partner: schnell, sicher, unterstützend und alles lief gut nach Plan! Danke dir!


 
AUF MEINEM WEG NACH UNTEN GAB MIR MEIN KÖRPER DEUTLICHE ZEICHEN , NICHT AUCH NOCH FÜR DIE ANDERE ROUTE ZU GEHEN…

Mein Magen tat weh und ich konnte kein Gel & Riegel mehr zu mir nehmen. Meine Beine krampften ziemlich stark, meine Füße und Fingerhaut taten weh. Ich litt bereits unter dem Mangel nicht Ausdauer trainiert zu haben. Ich verfluchte mich selbst die Wochen zuvor nicht öfters Laufen gewesen zu sein.
Um ehrlich zu sein, in dem Moment als ich vor der zweiten Route stand, fühlte ich mich mental nicht mehr in der Lage dazu. Alles, was ich wollte, war davonzulaufen, meine Haut zu schonen, meine Füße so weit wie möglich von meinen Kletterschuhen zu entfernen, aber ich wusste schon vor dieser Mission, dass diese Art von Gedanken kommen würde und versuchte mein Bestes, alle Signale zu ignorieren.

 
ICH WAR MIR BEWUSST, DASS DIE DRITTE SEILLÄNGE, EINER DER SCHWERSTEN LÄNGEN VON „EL NINO“, DIE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG DIESER MISSION WERDEN WÜRDE.

Die Kletterei ist recht anhaltend und technisch für die Füße. Die ersten Längen konnte ich überraschenderweise recht leicht durchklettern. Angekommen bei der Schlüssellänge sahen die Dinge jedoch etwas anders aus. Nach ein paar Beta-Fehlern halfen mir noch Powerscreams um am nächsten Umlenker anzukommen. Der eigentliche Kampf hatte begonnen! Dasselbe folgte für die nächsten beiden Seillängen mit 13a (7c+) und 13b (8a) bewertet: Immer kurz vorm Fallen, kämpfte ich mich jeden Zug durch. Ich kann es mir immer noch nicht erkläre, wie ich mich in der fünften Seillänge überhaupt noch festhalten konnte. Die leichteren Seillängen jedoch brachten mich wieder auf den richtigen Weg. Danford hat einen großartigen Job geleistet. Unser Tempo war ziemlich gut. Bei „Big Sur“ (10. Länge) kamen wir fast 45 Minuten früher an als geplant. Ich fühlte mich immer besser und besser. Die letzte und härteste Schlüssellänge lag direkt über uns und ich hatte genau noch einen Versuch Zeit, bevor es dunkel wurde. Ich wusste nicht genau was zu erwarten war. 2 Tage zuvor beim Ausbouldern der Länge brach der Schlüsselgriff heraus, was diese Stelle deutlich härter machte. 30 Minuten später jedoch befand ich mich schon am Umlenker. Trotz einiger Schreie bin ich gut durchgeklettert. „Wow, vielleicht ist diese Mission wirklich möglich“, dachte ich mir. Zum ersten Mal, seit wir diese Route begonnen hatten, glaubte ich wirklich ich hätte eine Chance.

Leider haben mir die nächsten 3 Seillängen dann das Gegenteil gezeigt. Trotz ihrer leichteren Bewertungen, 12b-c (7b-7b+), hatte ich große Probleme. Ich musste so hart kämpfen, um mich überhaupt noch an der Wand festhalten zu können.
Als wir gegen 23 Uhr am Startpunkt der „Black cave“ angekommen sind (Länge 17), lag ich noch gut im Zeitplan. Ich bin zwar noch nicht ins Seil gestürzt, aber ich fühlte mich in einem schlechten geistigen und körperlichen Zustand. Ich hatte überall Krämpfe, meine Füße und meine Haut taten weh. Mir war kalt und ich konnte nicht mehr von dem essen, was wir dabeihatten. Dank der Unterstützung von Danford konnte ich mich noch bis zum letzten Abschnitt aus dem Dach hochkämpfen, danach jedoch machte mein Körper komplett dicht. Ich fiel, versuchte den Zug separat, fiel wieder und konnte ihn schlussendlich nicht mehr machen. Mein Tag war vorbei. Ich hätte mich für eine Stunde oder weniger noch ausruhen und die Möglichkeit haben können diese Länge noch durchzusteigen, aber ich war mental zu erschöpft. Diesen Zug nicht mehr klettern zu können, war meine beste Ausrede aufzugeben.   Danford war ein großartiger Partner, super effizient und unterstützend, danke!
 
Was für ein schöner letzter Tag am El Cap, mit rund 55 Seillängen unglaublicher Kletterei! Ich war froh, dass ich danach einen Ozean zu überqueren hatte und mein Körper sich nach dieser großen Mission wieder erholen konnte.


 
Autor: Sebastien Berthe
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