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TUXER ALPENEXPRESS

Sonntag, der Wecker klingelt, 03:30 Uhr erhasche ich noch recht verschwommen auf dem Handy. Noch 5 Minuten Snooze? – Nein brauche ich nicht, endlich aufstehen... Wie immer, wenn ich weiß, es ist am kommenden Tag Leistung bringen angesagt, kämpfe ich mit dem Schlaf und die Nacht ist nur ein Warten bis der Wecker einen endlich aus der schlaflosen Nacht befreit. Na gut, kurz ins Bad, noch schnell die Kaffeemaschine angeschmissen und los geht’s: TUXER EXPRESS IS CALLING!



Die Idee zu unserem „Tuxer Express“, eine Skitourendurchquerung des gesamten Tuxer Gebirgskamms welcher inmitten der Tiroler Alpen liegt, kam bereits Anfang dieser Saison auf: Nachdem meine „Wunsch-Pläne“ wie Mehrtages-Skidurchquerungen in Italien oder der Schweiz in Zeiten wie diesen ja nur schwer planbar sind, musste eine Alternative her. Als mir bei einer Tour im heimischen Tux- Gebirge auffiel, wie wenig ich eigentlich vor meiner Haustüre kenne, war es klar – Warum weit fortschweifen, wenn es noch so viel Neues zuhause zu entdecken gibt. Eine Durchquerung sollte es sein, Hütten haben wahrscheinlich zu, egal, ich bin eh auf der Suche nach einer Herausforderung, vielleicht geht das ja auch non-stop?! Karte aufgeklappt – okay, Karte online aufgerufen 😉 – und schnell grob eine Route zusammengeklickt: 45 Kilometer & 4800 Höhenmeter kamen am Ende heraus, als ich versuchte einfach mal eine Strecke von einem Ende des Tuxer- Gebirgszugs zum anderen zusammen zu klicken. Hmm, soviel Höhenmeter an einem Tag – bis jetzt habe ich mit Ski noch nie mehr als 2500 Höhenmeter im Stück absolviert und dann auch noch alles im Gelände?! Naja, ich wollte ja eine Herausforderung… Voller Tatendrang greif ich auch schon zum Handy, rufe meine gute Freundin Chrissi an und zieh sie gleich mit an Board. Für dieses Sportverrückte Mäderl ist die Tour ja ein Klacks... Jetzt gibt’s kein Entkommen mehr, die Tour steht!



Nach einer längeren Anfahrt sind wir an unserem Startplatz „Navis am Brenner“ angekommen. Unter einem guten Stern steht die Tour ja eigentlich nicht – ich kämpfe bereits seit fast zwei Wochen mit einem entzündenden Zeh, nehme Antibiotika und komme bis einen Tag vor Start noch in keinen Schuh rein. Nach dem Motto „Irgendwie geht’s immer“ will ich es aber trotzdem versuchen. Auch da ich weis, dass die Wetter- und Schneeverhältnisse wohl in nächster Zeit die Tour nicht mehr zulassen werden. 05:30 Uhr – eine klare Nacht, los geht’s! Voll motiviert und mit zügigem Schritt machen wir uns auf den Weg zu unserem ersten Gipfel, dem „Naviser Kreuzjöchl“ wo wir mit einem wunderbaren Sonnenaufgang belohnt werden - ein Stopp für ein paar Fotos darf hier natürlich nicht fehlen! Staunend über die tolle Morgenstimmung und dem Panorama marschieren wir weiter auf den Geier (2857m), den höchsten Gipfel unserer Tour. Die Uhr zeigt 08:30 Uhr – Gegenüber von uns zieht eine Front auf. Jetzt schon?! Wolken waren doch erst auf Nachmittag gemeldet. Stürmisch ist es hier oben am Grat auch und wir sehen wie der Geier vor uns zeitgleich auch schon im dichten Nebel verschwindet. „Was tun wir, wenn das Wetter nun so bleibt, wir sind erst am Anfang, Sturm und keine Sicht für den ganzen weiten weg noch – das macht keinen Sinn…“, meinte Chrissi zu mir als sie der Wetterfront entgegenblickte. Nun ja, berechtigter Einwurf, aber so schnell lassen wir uns nicht unterbringen!






Die erste Abfahrt vom Geier ist der Wahnsinn, Pulver – hätten wir uns nicht erwartet. Und siehe da, auf einmal wieder strahlend blauer Himmel! Die ersten 1500 Höhenmeter sind absolviert, top motiviert ziehen wir die Felle im Gebiet Wattener Lizum wieder auf unsere Ski und machen uns weiter auf den Weg. Wir befinden uns mitten im Truppenübungsplatz des österreichischen Bundesheers – gut das Chrissi zuvor geprüft hat, ob heute die Durchquerung dieses Gebiets überhaupt möglich ist. An einigen Tagen der Woche ist das komplette Gebiet wegen Schießzeiten gesperrt. Da will man sich besser nicht hier aufhalten…






Es geht rasch weiter und so ziehen wir von Gipfel zu Gipfel weiter, über luftige Grate und steile Tragepassagen. Sonnenschein und Wolken im Wechselspiel, sowie immer wieder tolle Abfahrtspassagen machen die vielen Kilometer und Höhenmeter zu einer Genusstour. Okay, wäre da nicht mein Zeh – der schmerzt seit Anfang an, aber immerhin ist es gut auszuhalten und bereitet mir zum Glück keine gröberen Probleme.





Nach 3000 Höhenmeter und schon einigen Stunden unterwegs, bemerke ich aber dann doch, dass das Atmen bergauf etwas schwieriger und der Schritt langsamer wird. Ein paar Bissen vom selbstgemachten Bananenbrot und ein großer Schluck Wasser bewirken aber wahre Wunder. Ich merke aber auch, wie Christinas Motivation nachlässt – sie spricht schon von Abbruch in Hochfügen, also ein Tal früher. Durch die vielen Tragepassagen, Fellabfahrten, Routenabstimmungen etc. hat sich die Tour in die Länge gezogen. Doch so schnell will ich nicht aufgeben und ich weiß, dass Christina die Tour schaffen kann – und wir haben ja Stirnlampen, wenn es dunkel wird, dann wird es halt dunkel ….Motivation muss her. Aber das nächste Problem steht schon bevor, ihr Fell stollt auf und vereist auch teilweise, auch das Fellwachs hilft nicht mehr, sie rutscht. Immer und immer wieder. Am Gipfel des Rastkogels, ungefähr 2/3 der Strecke, müssen wir eine Entscheidung treffen. Christina will die Tour ein Tal früher beenden - Ich zu Ende gehen. Da wir aber gemeinsam als Team unterwegs sind, wollen wir auch gemeinsam enden. Wir einigen uns auf einen Kompromiss: Wir gehen wie geplant bis zum Ende, dafür lassen wir zwei Gipfel aus. Gesagt, getan – der letzte Teil führt uns nochmal kupiert über einen breiten, langen Grat. Die Abendsonne leuchtet zwischen den Wolken durch – keine Menschenseele – was für eine Stimmung. Wir genießen kurz die Stille, währenddessen wir nach über 4000 Höhenmeter in den Beinen unseren letzten Gipfel, den „Marchkopf“, überqueren.




Ab hier marschieren wir mit geschultertem Ski über den letzten, felsdurchsetzten Gratabschnitt hinüber zum Zillertaler Skigebiet. Ab hier haben wir es so gut wie geschafft – 1500 Höhenmeter geht’s jetzt die Piste runter bis zur Talstation in Kaltenbach. 4200 Höhenmeter Aufstieg, über 5000 Höhenmeter im Abstieg und eine Distanz von 47 Kilometer – das sind schlussendlich die Daten die unsere Suunto Uhr im Tal angekommen ausspuckt. Über 12 Stunden waren wir unterwegs, gefüllt mit einem wunderbaren Sonnenaufgang, tollen Pulverabfahrten, coolen Graten, verschiedensten Wetterverhältnissen, unzähliges Ab- und Anfellen, Schiebe- & Tragepassagen, aber auch Fellproblemen, kleinen Motivationslöchern und einen schmerzenden Zeh :D - Also ein ganz normaler Skitourentag 😉 – Und dank unserer Mediabegleitung Philipp Reiter, wird er uns auch noch lange in Erinnerung bleiben!!




Text: Caroline Gredler
Fotos: Philipp Reiter

 
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