Tag 1:
Mit der Kleinmatterhornbahn ging‘s hoch auf 3820 Meter. Von dort marschierte die Gruppe auf das Breithorn (4164 m). Vom Firngrat gab‘s gewaltige Tiefblicke. Die erste Nacht auf der Ayas-Hütte (3425 m), sei wie alle weiteren auch „unruhig“ gewesen, so Sprink, der im unkomfortablen Lager höchstens zwei bis drei Stunden schlafen konnte. Sein Tribut an die Höhe: Kopfschmerzen. „Und weil der Körper vermehrt Wasser aussscheidet, musst du nachts öfter mal raus. Das waren keine Erholungstage“, so Sprink, der die Sauerstoffsättigung regelmäßig kontrollierte. Normal ist anders.
Tag 2:
Früh brechen wir auf zu unserem zweiten 4000er, dem Castor (4228 m), sicherlich ein Highlight dieser Woche. Bevor wir das Joch erreichen, biegen wir ab und steigen die steile Flanke des Castors hinauf. Zum Schluss überwinden wir eine kurze, steile Passage und stehen kurz darauf auf dem Gipfel. Das letzte Stück war echt steil, erinnert sich Sprink.Nun steigen wir über den atemberaubenden Firngrat ab und erreichen schon bald das Refugio Quintino Sella.
Tag 3:
An Tag drei wurde die Schneedomspitze (4272 m) überschritten. Elmar Sprink und seine Mitwanderer staunten über die eindrucksvolle, mächtige Gletscherlandschaft, die „krasse Spalten“ offenbarte. „Da hast du die Folgen der Klimaerwärmung gesehen.“ Leichte Felskletterei, auch mal mit Abseilen, gehörte bei dieser mittelschweren Hochtourenrunde immer dazu. Über den Lysgletscher führte die weitere Route auf das Balmenhorn (4167 m) und die Vincentpyramide (4215 m). Übernachtet wurde in der Gnifetti Hütte. In den Hütten galt: „Mal gab es mehr Essen, mal weniger. Mal Zwieback, mal hartes Brot vom Vortag“, erzählt Sprink.Tag 4:
Das Programm an Tag vier sah wie folgt aus: Corno Nero (4322 m), Ludwigshöhe (4341 m), Parrotspitze (4432 m), Zumsteinspitze (4563 m) – und zum krönenden Abschluss ging es auf die Signalkuppe. Genächtigt wurde in der höchstgelegenen Hütte der Alpen, der Capanna Margherita.Bei perfektem Wetter gab es zum Abschluss einen gigantischen Sonnenuntergang.
Tag 5:
Früh brechen wir auf, über den gigantischen Grenzgletscher steigen wir hinab zur Monte-Rosa-Hütte (2795 m). Von dort aus geht es nochmal über einen Gletscher und Felsgelände bergan und weiter auf einen leicht ansteigenden Weg zurück zur Gornergratbahn. Müde und erschöpft, aber glücklich und voller einmaliger Eindrücke dieser wirklich genialen Woche, steigen wir in die Bahn und fahren zurück ins Tal. Unter dem Strich wurden etwa 28 Stunden gewandert, 55 Kilometer zurückgelegt mit 4200 Höhenmetern im Aufstieg und 5000 Höhenmeter im Abstieg. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingte Voraussetzungen. „Wer dazu auf Komfort, Schlaf, Vier-Gänge-Menü und Duschen verzichten kann und mit einer Sauerstoffsättigung in den 80-ern leben kann, sollte die Tour mal gehen“, empfiehlt Elmar Sprink.Autor: Elmar Sprink